Dawson City, 17.6.2017, Kilometerstand 46501, Start um 10:00 Uhr, 15º Celsius und leicht bewölkt.

Um den Top of the World Highway, von Dawson City nach Tok, in Angriff zu nehmen, muss man als erstes in Dawson City mit der Fähre über den Yukon übersetzen. Die Fähre ist kostenlos, aber auch gut genutzt, vor allem heute, wo auch die Motorradfahrer aus Alaska wieder den Heimweg antreten. Wir stehen also an und mit der zweiten Fuhre komme ich dann rüber. Auf der anderen Seite fahren wir dann gemeinsam los, ca. 20 Motorräder, außer mir alle aus Alaska.

Das Feld zieht sich aber schnell auseinander, einige, die gute Stollenreifen aufgezogen haben, brettern mit ca. 120 km/h über die unbefestigte Piste. Ich, mit meinem Michelin Pilot Road auf dem Vorderrad fahre zwischen 80 und 100 je nach Beschaffenheit der Piste, andere bleiben zurück weil sie dauernd anhalten und fotografieren. Die Sicht ist spektakulär, die Straße führt über die Kämme der Berge, so dass es rechts und links bergab geht und man weit über die Berge und Hügel schauen kann.

Leider fängt es aber auch immer wieder zu regnen an, die Staubpiste verwandelt sich in eine Schlammpiste und wir sauen uns alle entsprechend ein. Irgendwann treffen wir uns wieder an der Grenze und stehen gemeinsam an.

Nach der Grenze kommen ein paar Kilometer asphaltierte Straße und gerade als ich dachte „toll, jetzt geht’s flott weiter“ war der Spass auch wieder zu Ende und es geht weiter durch Schlamm bis zu der kleinen, ehemaligen Goldgräberstadt Chicken.

Hier gibt es eine Tankstelle, einen Souvenirladen und eine Imbissbude. Viele tanken ihre Maschinen voll, ich nicht, der Vorrat der Dicken reicht noch bis Tok. Ich gehe in den Imbiss und bestelle einen Chicken-Burger; der Name ist Programm. Nach der Stärkung fahre ich weiter Richtung Tok, irgendwann ist die Straße wieder asphaltiert und ich komme voran.

In Tok treffe ich wieder auf den Alaska Highway, den ich ja kurz hinter Whitehorse, wegen dem Umweg über Dawson City, verlassen habe. Das fehlende Stück von Tok nach Whitehorse fahre ich dann auf dem Rückweg ab.

Die Sonne scheint mal wieder, es ist noch nicht so spät am Nachmittag, und dunkel wird es ja jetzt auch nicht mehr. Ich tanke voll und nehme die 300 Kilometer nach Fairbanks unter die Räder. Etwa auf halber Strecke, in Delta Junction, ist der Alaska Highway dann offiziell zu Ende. Um 21:00 Uhr bin ich nach einem langen, aber interessanten Tag auf der Vara im vorab gebuchten Motel in Fairbanks. Ich packe noch ab und falle müde ins Bett.