Mit der Honda Varadero von Nicaragua nach Alaska und zurück

San Francisco

Die Dicke hat heute einen Ruhetag, ich werde San Francisco auf Schusters Rappen erkunden. Als grobe Vorlage nehme ich einen Stadtrundgang, beschrieben im Buch Motorrad Guide USA – der Westen, von Mike Kärcher, (siehe auch unter Lesetipps) ich werde aber die Route etwas an meinen Geschmack anpassen.

Als Start- und Endpunkt ist der Union Square angegeben, ich starte in der 9th Street im Quartier South of Market, SoMa, von meinem Motel aus. Bis zum Union Square laufe ich mich schon mal warm, es sind etwas über 2 Kilometer. Der Weg führt mich ein gutes Stück über die Market Street, eine Einkaufsstraße mit vielen Geschäften und den üblichen Bekleidungsketten. Es ist Sonntag und hier ist nicht so viel los heute. Dafür fallen die gestrandeten Wohnsitzlosen und Drogenabhängigen umso mehr auf. Es riecht nach Urin, überall liegt Abfall auf dem Gehweg. Unwillkürlich klemme ich meine Kamera in die Armbeuge und sehe zu dort weg zu kommen.

Wo die Powell Street auf die Market Street trifft befindet sich eine der beiden Endhaltestellen des Cable Car. Hier wimmelt es von Touristen, sie stehen Schlange um mit dem Cable Car auf die andere Seite des Nob Hill und Russian Hill zum Fisherman’s Wharf zu fahren. Ich will die gleiche Strecke fahren, aber von der anderen Seite aus.

Vom Union Square laufe ich zum Dragon’s Gate, dem Eingang zu China Town. Über die Grant Ave durchquere ich China Town, gemeinsam mit weiteren Touristen aus aller Herren Länder. Es gibt skurrile Auslagen in den Geschäften zu sehen, fragwürdige Imbissbuden säumen den Weg und Lebensmittel- und Gewürzläden verströmen fremde Gerüche.

Acht Blocks weiter trennt der Broadway China Town von Little Italy. Ich laufe noch zwei Blocks den Hügel hinauf, dann mache ich eine kurze Pause in einem kühlen Pub. Zwei kleine Bier vom Fass später setze ich meine Tour fort. Die Sonne scheint, aber es weht immer ein kühler Wind vom Meer über die Stadt. Das macht das Laufen angenehm, man kommt nicht ins Schwitzen.

Meine nächste Station ist der Coit Tower auf dem Telegraph Hill. Von hier oben hat man eine schöne Aussicht auf die Stadt, den Fisherman’s Wharf, Alcatraz, die Golden Gate und die Bay Bridge. Am Aussichtsturm hat sich bereits eine lange Schlange gebildet, ich verzichte auf den Turm, die Sicht vom Parkplatz ist auch schon spektakulär genug.

Über die Lombard und die Stockton Street erreiche ich den, touristisch genutzten, Pier 39. Zunächst gehe ich auf dem Steg zwischen Pier 39 und Pier 41 bis an’s Ende und mache ein paar Fotos. Eine Seehundkolonie sonnt sich auf einem flachen, hölzernen Steg und ist umlagert von fotografierenden Touristen.

Inzwischen habe ich etwa 6 Kilometer zurückgelegt und ich habe mir ein Mittagessen verdient. Ich schlängele mich durch das Gewühl auf dem Pier 39, die meisten Kneipen sind komplett ausgebucht. Kurz vor dem Ende des Pier ergattere ich noch einen Platz an der Theke einer Sportsbar. Gerettet! Ich ordere kaltes Fassbier und frittierten Heilbutt und muss an Alaska denken, in Fairbanks hatte ich meinen letzten Heilbutt.

Nach der Pause wandere ich weiter, entlang der Piers zur Endhaltestelle des Cable Car an der Ecke Hyde Street und Beach Street. Auch hier wimmelt es von Touristen aus aller Welt, die Sonne scheint, und ich reihe mich in die Warteschlange ein. Cable Car – Wagen kommen und gehen, die Schlange bewegt sich langsam weiter und nach einer guten Stunde besteige ich auch endlich einen Wagen. Gemächlich geht es bergauf, ich fotografiere und filme so gut es in dem überfüllten Wagen möglich ist. Wir passieren das obere Ende der Lombard Street, ein Polizist regelt den Verkehr und weist die Fahrzeuge einzeln in die enge Serpentine ein.

Von hier oben, auf der Hyde Street, sieht man in der Ferne die Piers, Alcatraz und die Golden Gate Bridge verschwinden. Das Cable Car biegt nach links in die California Street ab und dann, 5 Blocks weiter, nach rechts in die Powell Street. Jetzt geht es bergab und der Schaffner betätigt sich als Bremser. Vorbei am Union Square erreichen wir die Endhaltestelle  Powell Street Station an der Ecke zur Market Street.  Ich erspare mir weitere Asphalttreterei und nehme ein zufällig bereit stehendes Taxi zurück in mein Quartier im SoMa.

1 Kommentar

  1. Birgit

    Endlich die Fortsetzung! Habe es mit Freude gelesen :-)!

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