Whitehorse, 15.6.2017, Kilometerstand 45959, Start um 9:00 Uhr, 9º Celsius und bedeckt.

Ich bekomme einen Anruf auf WhatsApp, es ist Hugo. Er ist beim Yamaha Händler und sie ziehen einen neuen Reifen auf. Ausserdem gibt es dort Handschuhe für schlechtes Wetter. Er hat natürlich mein Leid mit den Handschuhen mitbekommen und wusste, dass ich welche suche. Also packe ich zusammen und fahre zum Yamaha Händler. Dort trinke ich eine Kaffee mit Hugo, suche ein paar Handschuhe aus und wir verabschieden uns erneut.

Begleitet von Regenschauern fahre ich Richtung Norden, diesmal mit warmen Fingern. Ein ganz neues Fahrgefühl! Die Straße hat immer wieder tückische Bodenwellen und ist stark geflickt, aber immerhin aus Asphalt. Viele Eichhörnchen huschen heute über die Straße. Bei der Einfahrt nach Dawson City komme ich an den Claims der Goldgräber vorbei, unglaublich wie hier alles umgewühlt wurde.

Dawson City empfängt mich mit Sonnenschein und es ist relativ warm. Vor den Hotels der Stadt stehen Motorräder, rund 1000 werden dieses Jahr erwartet. Ich gehe im Jack London Grill essen und teste ein Yukon Gold. Noch ein paar Gespräche mit den Motorradfahrern in meinem Hotel und ich falle müde ins Bett.

Am nächsten morgen mache ich mir ein Frühstück, ob wohl das Hotel sehr teuer ist, ist Frühstück nicht inbegriffen. Das ist übrigens in fast allen Hotels und Motels im nördlichen Kanada und in Alaska so. Gestern habe ich mir in einem kleinen Laden Brot, etwas geräucherten Schinkenspeck und eine kleine Leberwurst gekauft, damit bereite ich mir nun ein Frühstück, Kaffee wird immerhin vom Hotel gestellt, es gibt eine Kaffeemaschine in jedem Zimmer.

Danach beschliesse ich nicht an den Aktivitäten des Motorradtreffens teilzunehmen. Ich habe nur diesen einen Tag in Dawson City und da möchte ich die Stadt erkunden. Gespräche mit den anderen Motorradfahrern habe ich sowieso andauernd, also warum noch zu dem Treffen gehen?

Ich besuche das Visitor Center und besorge mir Infomaterial zu Alaska. Dawson ist eine interessante Stadt, und man kann sich vorstellen wie es hier zu den Zeiten des Goldrauschs zugegangen ist. Ich laufe die Stadt ab und Mittags mache ich eine kurze Pause in einem Pub. Danach besuche ich das kleine Jack London Museum und habe ein interessantes Gespräch mit der älteren Dame die das Museum ehrenamtlich betreut.

Am Abend wieder Gespräche mit den Motorradkollegen im Hotel.