Mit der Honda Varadero von Nicaragua nach Alaska und zurück

Grand Canyon

Seligman, 23.05.2017, Kilometerstand 40173 Start um 9:00 Uhr, 25º Celsius und sonnig

Gestern, auf der Route 66, hat mein Schätzchen 40’000 pannenfreie Kilometer erreicht, leider habe ich das erst heute festgestellt. Naja, für eine Varadero sind 40’000 nicht wirklich viel, da ist sie gerade eingefahren; wenn man Vara-Hannes‘ 500’000 Kilometer berücksichtigt.

Ich verabschiede mich von John und ziehe heute Wanderschuhe statt Stiefel an. Ich fahre ein Stück auf der Route 66 bis diese, kurz vor Ash Fork, in die neue 40 übergeht. Ich komme in den Kaibab National Forest und sehe endlich mal wieder Bäume, Kiefern, statt kümmerlicher Büsche. Dann geht es links ab auf die 64 die mich auf die Hochebene des Grand Canyon bringt. Die Strecke ist etwas eintönig, schnurgerade geht es Richtung Canyon.

In Valle fahre ich eine Tankstelle an und entdecke dort eine kleine historische Ausstellung:

Gegenüber der Tankstelle liegt Bedrock, Flintstones Themenpark. Eine halbe Stunde später bin ich am Eingang des Grand Canyon und zahle 25 $ Eintritt. Das berechtigt mich die nächsten 7 Tage lang den Park zu betreten. Autofahrer zahlen 35 $. Auf dem Parkplatz treffe ich einen Victory Fahrer, einen Harley Fahrer und eine Harley Fahrerin wieder, die ich bereits an der Tankstelle in Valle gesehen habe. Die drei sind aus Texas und fahren die 66 komplett von Chicago  bis Santa Monica ab. wir tauschen uns kurz über unsere Touren aus, dann verlieren wir uns in den Massen der Touristen.

Der Canyon ist gigantisch. In mehreren Millionen Jahren hat sich der Colorado River in die Tiefe gegraben, Erosion, Regen, Wind, Eis und Schnee haben das ihre beigetragen um dieses 450 Kilometer lange Naturwunder entstehen zu lassen. Es ist unmöglich mit normalen Kameras die Dimensionen zu erfassen. Ich wandere an der Kante entlang, weg von den Massen, und komme an Stellen wo sich nur noch sehr wenige Wanderer herumtreiben. Ich suche mir eine ruhige Stelle, setzte mich an die Kante und lasse das Naturereignis eine Weile auf mich wirken.

Auf dem Rückweg treffe ich ein junges Pärchen aus München, die so freundlich sind und ein Foto für mich machen:

Überall im Park gibt es Wasserstationen wo man seine Flaschen kostenlos mit Grand Canyon Quellwasser füllen kann. Damit will man den PET Flaschen Müll reduzieren. Ich nutze das Angebot und fülle meine Aluflasche mehrmals auf.

Nach der Wanderung fahre ich über die 64 am South Rim entlang. Immer wieder gehen Stichstraßen links ab, an die Kante. Ich besuche alle. Einmal geht eine Straße rechts ab zu einem kleinen Museum und Ruinen einer ehemaligen indianischen Siedlung. Am Schluss kommt man nochmal ein einen größeren Aussichtspunkt mit einem Aussichtsturm. Von hier kann man wieder in die Wüste schauen. Kurz darauf kommt auch schon der Ausgang und dann geht es bergab zu dem  Örtchen Cameron.

Hier ein Video von der Fahrt über den South Rim:

Schneebedeckte Gipfel in der Nähe von Flagstaff

In der Gegend waren alle Hotels, Motels und Campingplätze ausgebucht und ich muss wieder nach Süden fahren, um in Flagstaff eine bezahlbare Unterkunft zu beziehen. Am Abend entdecke ich ein Texas Roadhouse Steakhouse. Muss gut sein, denn es ist voll. Ich finde noch einen Platz an der Theke, zwischen ein paar Cowboys, die sich riesige Steaks reinziehen und Maßkrüge mit Fassbier in sich reinschütten. Beim Bier mache ich mit, aber mein Steak ist merklich kleiner als die der Jungs. Das Essen ist hervorragend und günstig, auch das Bier hat zivile Preise, so dass ich nach einer Weile zufrieden und müde in mein Motel zurückkehre.

2 Kommentare

  1. Thomas

    Eigentlich solltest Du nicht alleine Reisen, denn es gibt doch nichts besseres, als abends beim Bier den Tag nochmal mit jemanden zu Teilen und über die Eindrücke zu reden. „Benzin-quaseln“ Weiterhin eine unfallfreie und sorgenfreie Reise 😉

    • Bjorn

      Alleine reisen hat Vor- und Nachteile. Der größte Vorteil ist wohl, dass man völlig frei entscheiden kann wie lange man wo bleibt, wie die Route gelegt wird etc. Zum reden trifft man unterwegs auch Leute und mit den heutigen Kommunikationsmitteln bin ich mit meiner Homebase und Familie und Freunden täglich in Kontakt.

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