Dubois, 1.6.2017, Kilometerstand 42256, Start um 10:00 Uhr, 13º Celsius und bewölkt.
Gestern Abend kam es zu einem kurzen Motorradfahrer-Treffen. Erst kam Mike auf meinen Platz, um, mit einem Blick auf das Nummernschild, zu fragen, ob ich tatsächlich von El Salvador bis hier hoch gefahren bin. Als ich ihm das bestätige und erwähne, dass es noch bis Fairbanks weitergeht, ist er beeindruckt. Er inspiziert die Dicke, ist dieses Honda-Modell in den USA doch völlig unbekannt.
Kurz darauf erscheint Hulk Hogan (ich weiss nicht, wie er in Wirklichkeit heisst, aber er sieht original aus wie Hulk Hogan) und erzählt auch seine Geschichte. Er ist mit seiner Harley von Montana nach Ohio gefahren, um seine Freundin abzuholen, die ab sofort bei ihm in Montana leben wird.
Mike, 69, ist mit seiner Frau auf einer Goldwing unterwegs, sie reisen gemeinsam auf dem Motorrad seit 40 Jahren. Beide sind aus Texas. Wir drei trinken eine Runde Bier zusammen, dann wird es uns zu kalt und jeder verzieht sich in sein Zelt. In den Nächten in Dubois fiel das Thermometer auf 0 Grad.
Um 8:00 Uhr wecken mich die ersten Sonnenstrahlen, die Nachbarn packen bereits zusammen und widerwillig schäle ich mich aus meinem warmen Mumienschlafsack in die morgendliche Frische. Mike und seine Frau sind bereits abfahrtbereit und er kommt noch einmal auf meinen Platz, reicht mir die Hand und sagt: „I’m proud of you man“ und wünscht mir weiterhin gute Fahrt. Ich wünsche ihm natürlich das Gleiche. Klasse Typen diese alten Windgesichter!
Erstmal in das Gemeinschafts-Badehaus, Toilette, Zähneputzen, Rasieren und Duschen. Danach, während des Packens, esse ich einen Rest Baguette mit kalten Wiener Würstchen aus der Dose. Lecker ist anders, aber es ist effizient – schon nach einer Dreiviertel Stunde bin ich abfahrbereit. Noch schnell emails und WhatsApp checken, nochmal ins Badehaus um Shorts und Sandalen gegen Jeans und Stiefel zu tauschen, auschecken, und los geht’s, in den ältesten Nationalpark der Welt.
Die Fotos und Videos erzählen den Rest:
Diesmal mit der Kamera auf dem Helm:
Von den leeren Straßen träume ich jeden Morgen auf der A5 nach Frankfurt. Von dem Schnee und den Bisons nicht ;-)!
Das mit der Kamera auf dem Helm ist eine tolle Idee – da hat man einen besseren Überblick (und Blick zur Seite – also, wenn DU den Kopf drehst ;-)).
Die Bisons sehen sehr urwüchsig aus… und furchteinflößend.
Klasse Bilder und Videos, vor allem die Bisons, wie gelassen die über die Straße spazieren. Aber Muffensausen hätte ich da auch.
Sehr schöne Aufnahmen! Super die Fahrt mit dir und den passenden Liedern. Wie war das,neben einem Bison zu stehen? LG Iris
Ein bisschen mulmig war mir schon, ein kleiner Schubser von so einem Bison wirft mich, mitsamt der Dicken, einfach um. Aber sie waren ja friedlich…