Mit der Honda Varadero von Nicaragua nach Alaska und zurück

Monat: Juli 2017 (Seite 2 von 2)

Arctic Circle

Fairbanks, 20.6.2017, Start um 9:00 Uhr, 13º Celsius und bewölkt.

Für heute sieht der Wetterbericht einigermassen gut aus, nur mit vereinzelten Schauern ist zu rechnen. Ich packe alles auf’s Motorrad, da ich am Arctic Circle eine Nacht campen möchte.

Die ersten 100 Kilometer ist die Strasse gut ausgebaut und asphaltiert. Am Schild, wo der Dalton Highway beginnt, beginnt auch die Piste ohne Asphalt. Ich treffe Gary aus Washington mit seiner Africa Twin. Wir helfen uns gegenseitig beim fotografieren. Gary fährt ohne Gepäck, er hat vor, an einem Tag die rund 320 Kilometer von Fairbanks zum Circle und zurück zu fahren.

Und schon brettert er los, dank besserer Bereifung und mit der agilen AT ohne Gepäck, kann er recht flott über die Schlammpiste fahren. Nach ein paar Minuten verliere ich ihn aus den Augen.

Nach etwa 100 Kilometern kommt am Yukon Crossing die einzige Tankstelle zwischen Fairbanks und Coldfoot. Tanken ist also Pflicht. Einige Motorradfahrer sind bereits hier, in der Kneipe gibt es auch Speis und Trank. Ich treffe John und Jeff wieder, die Jungs aus Florida. Sie wollen nach Deadhorse an der Prudhoe Bay. Vor ihnen liegen 200 Kilometer heute bis Coldfoot, dort campen, und am nächsten Tag weitere 400 Kilometer nach Deadhorse. Sie versuchen mich zu überreden mitzufahren, aber mit meinem Michelin Pilot Road auf dem Vorderrad und dem ganzen Gepäck auf der Dicken ist mir das zu heikel. 800 Kilometer zusätzlich durch Kälte und Regen, über eine Piste die auf den letzten 40 Meilen richtig übel sein soll, nur um sagen zu können in Deadhorse gewesen zu sein, ich verzichte.

Ich nehme die fehlenden, rund 100, Kilometer in Angriff um an den Arctic Circle zu kommen. Ein paar Kilometer vor dem Arctic Circle kommt mir Gary entgegen, er ist schon wieder auf dem Weg zurück nach Fairbanks. Kurz darauf fahre ich auf den Parkplatz des Arctic Circle Signs.

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Fairbanks

Fairbanks, 18.6.2017, Kilometerstand 47138, Regen.

Heute ist Sonntag und Vatertag in USA und Kanada. Ich beschließe einen ruhigen Tag zu verbringen, das Wetter ist mal wieder schlecht. Am Nachmittag klart es etwas auf und ich fahre zu einem Münz-Waschsalon Wäsche waschen. Direkt nebenan gibt es einen Carwash und man kann dort, ebenfalls mit Münzen, einen Dampfstrahler mieten. Nach der Wäsche bekommt also auch die Dicke noch ihre Wäsche.

Am Abend gönne ich mir ein Steak in einem Pub und ein Alaska Amber. Am Montag ist das Wetter weiter schlecht und ich habe keine Lust bei Regen über den weitgehend unbefestigten Dalton Highway zum Arctic Circle Sign zu fahren. Ich mache einen kleinen Ausflug nach North Pole. Die Idee und die Hoffnung von North Pole war, dass sich Spielzeughersteller dort ansiedeln und Arbeitsplätze schaffen. Die Rechnung ging nicht auf, aber immerhin kommen Touristen und kaufen im Souvenirladen ein. Auch ich kaufe ein Alaska T-Shirt.

Top of the World Highway

Dawson City, 17.6.2017, Kilometerstand 46501, Start um 10:00 Uhr, 15º Celsius und leicht bewölkt.

Um den Top of the World Highway, von Dawson City nach Tok, in Angriff zu nehmen, muss man als erstes in Dawson City mit der Fähre über den Yukon übersetzen. Die Fähre ist kostenlos, aber auch gut genutzt, vor allem heute, wo auch die Motorradfahrer aus Alaska wieder den Heimweg antreten. Wir stehen also an und mit der zweiten Fuhre komme ich dann rüber. Auf der anderen Seite fahren wir dann gemeinsam los, ca. 20 Motorräder, außer mir alle aus Alaska.

Das Feld zieht sich aber schnell auseinander, einige, die gute Stollenreifen aufgezogen haben, brettern mit ca. 120 km/h über die unbefestigte Piste. Ich, mit meinem Michelin Pilot Road auf dem Vorderrad fahre zwischen 80 und 100 je nach Beschaffenheit der Piste, andere bleiben zurück weil sie dauernd anhalten und fotografieren. Die Sicht ist spektakulär, die Straße führt über die Kämme der Berge, so dass es rechts und links bergab geht und man weit über die Berge und Hügel schauen kann.

Leider fängt es aber auch immer wieder zu regnen an, die Staubpiste verwandelt sich in eine Schlammpiste und wir sauen uns alle entsprechend ein. Irgendwann treffen wir uns wieder an der Grenze und stehen gemeinsam an.

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Dawson City

Whitehorse, 15.6.2017, Kilometerstand 45959, Start um 9:00 Uhr, 9º Celsius und bedeckt.

Ich bekomme einen Anruf auf WhatsApp, es ist Hugo. Er ist beim Yamaha Händler und sie ziehen einen neuen Reifen auf. Ausserdem gibt es dort Handschuhe für schlechtes Wetter. Er hat natürlich mein Leid mit den Handschuhen mitbekommen und wusste, dass ich welche suche. Also packe ich zusammen und fahre zum Yamaha Händler. Dort trinke ich eine Kaffee mit Hugo, suche ein paar Handschuhe aus und wir verabschieden uns erneut.

Begleitet von Regenschauern fahre ich Richtung Norden, diesmal mit warmen Fingern. Ein ganz neues Fahrgefühl! Die Straße hat immer wieder tückische Bodenwellen und ist stark geflickt, aber immerhin aus Asphalt. Viele Eichhörnchen huschen heute über die Straße. Bei der Einfahrt nach Dawson City komme ich an den Claims der Goldgräber vorbei, unglaublich wie hier alles umgewühlt wurde.

Dawson City empfängt mich mit Sonnenschein und es ist relativ warm. Vor den Hotels der Stadt stehen Motorräder, rund 1000 werden dieses Jahr erwartet. Ich gehe im Jack London Grill essen und teste ein Yukon Gold. Noch ein paar Gespräche mit den Motorradfahrern in meinem Hotel und ich falle müde ins Bett.

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Whitehorse

Watson Lake,14.6.2017, Kilometerstand 45499, Start um 9:00 Uhr, 9º Celsius und Regen.

Seit 7:00 Uhr läuft Hugo zwischen Zimmer und Motorrad hin und her, keine Ahnung was er macht. Ich koche Kaffee und mache ein paar Wiener Würstchen warm, die ich gestern im Supermarkt geholt habe. Ich gebe Hugo zwei Würstchen mit Brot und Kaffee und er beruhigt sich etwas. Nach dem Frühstück packen wir zusammen und starten Richtung Whitehorse.

Hugo ist in Zeitverzug und möchte so schnell wie möglich nach Alaska und den Rückweg nach Bolivien antreten. Er ist selbstständiger Architekt und hat wahrscheinlich Aufträge warten. Ich habe es ja nicht eilig und ich lasse mich nicht von Hugo überreden direkt nach Fairbanks zu fahren, ich will jetzt zum Motorradtreffen in Dawson City!

Also bleibt die Etappe Watson Lake – Whitehorse die einzige die wir zusammen fahren, ich biege dann hinter Whitehorse nach Norden, Richtung Dawson City, ab und Hugo versucht möglichst schnell nach Fairbanks zu kommen. Die Fahrt heute ist wetterbedingt nicht so toll. Wir stoppen einmal in Teslin, am Teslin Lake, zum Tanken und auf einen Kaffee. Hier gibt es eine kleine Ausstellung über das Tierleben der Gegend:

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Watson Lake

Fort Nelson, 13.6.2017, Kilometerstand 44990, Start um 11:00 Uhr, 9º Celsius und Regen.

Ich habe bis 11 Uhr gewartet, in der Hoffnung, dass der Regen nachlässt, leider umsonst. Also starte ich durch, in den Regen. Nach etwa einer Stunde Fahrt hört der Regen auf, aber es ist kalt. Vor allem an den Fingern. Ich nehme mir vor bei nächster Gelegenheit wärmere Handschuhe zu kaufen.

Heute fahre ich rund 500 Kilometer, die Strecke ist jetzt interessanter als gestern, es gibt Kurven, geht bergauf und bergab und durch wechselnde Landschaft. Ab und zu Flüsse und kleine Seen neben der Straße. Am Lake Muncho mache ich Halt und ein paar Fotos. Wegen der Nässe und Kälte macht die Fahrt aber nicht so viel Freude. Ich sehe einzelne Bisons und, kurz vor dem Etappenziel Watson Lake, meinen ersten Bären. Es ist ein kleiner Schwarzbär der am rechten Straßenrand durch die Gräser schnüffelt und ab und zu etwas von der Gräsern frisst. Ich filme das Ganze mit der Hero, leider habe ich in der Aufregung vergessen die Linse zu putzen…

Ein paar Kilometer weiter dann der zweite kleine Schwarzbär, auf der anderen Straßenseite. Diesmal steige ich ab und hole die Kamera aus dem Topcase.

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Auf dem Alaska Highway

Valleyview, 12.6.2017, Kilometerstand 44287, Start um 10:00 Uhr, 13º Celsius und sonnig.

Heute ist es soweit! Ich werde den Alaska Highway erreichen und eine erste Etappe fahren. Knapp 240 Kilometer sind es von Valleyview nach Dawson Creek, wo die offizielle Mile 0 ist. Dort angekommen stehen bereits zwei Motorradfahrer an dem Schild, Jeff und John aus Florida. Wir helfen uns gegenseitig bei den obligatorischen Fotos.

John erzählt, dass sie zu einem Motorradtreffen nach Dawson City fahren. From Dust2Dawson heisst die Veranstaltung die seit 1992 jährlich stattfindet. Dawson City hatte ich auch auf meiner Route, allerdings erst nach Fairbanks.

Jeff und John starten durch, ich bleibe noch ein paar Minuten, mache noch ein paar Fotos, esse einen Apfel, und dann fahre ich auch meine ersten Kilometer auf dem berühmten Highway.

Die erste Etappe ist etwas enttäuschend. Von Dawson Creek bis Fort Nelson ist die Strecke eher langweilig, es geht oft ewig geradeaus. Grün links und rechts der Straße, aber nichts spektakuläres. Auch die Ausschau nach Bären, Elchen, Karibus und Büffeln bleibt erfolglos.

Nach einer 700 Kilometer Tagestour komme ich müde in Fort Nelson an. Im Motel sind bereits ein paar Motorradfahrer, alle auf dem Weg nach Dawson City. Ich hole mir einen grossen Salat im örtlichen Supermarkt und lasse mich zwecks Tourplanung am Schreibtisch nieder.

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