Blanding, 27.05.2017, Kilometerstand 40948, Start um 10:00 Uhr, 15º Celsius und sonnig.

In Springville, einem Vorort von Salt Lake City, am Utah See gelegen, habe ich einen Campingplatz gefunden, der, trotz langem Wochenende wegen des Memorial Day, einen Platz für mein Zelt hat. Ich buche bis Mittwoch, vier Nächte. Zum einen ist dann das lange Wochenende vorbei und zum anderen kann ich meine neue Campingausrüstung auf Herz und Nieren testen und erweitern falls nötig.

Heute ist auch das Endspiel um den DFB Pokal zwischen meiner Eintracht und dem BVB aus Dortmund. Auf dem Weg liegt Moab, eine Stadt, die ich etwa zur Mittagszeit erreichen werde. Die Zeitverschiebung zu Deutschland beträgt 8 Stunden, so dass das Spiel hier um 12:00 Uhr Mittags angepfiffen wird. In Moab gibt es ein Brauhaus mit vielen Fernsehern an der Wand und ich hoffte ich könnte dort das Spiel sehen.

Um 10 vor 12 laufe ich im Brauhaus ein und die Lady an der Bar ist so freundlich und zappt durch alle Kanäle um das Spiel für mich zu finden. Leider umsonst. Das Spiel wird wohl auf ESPN 3 übertragen und ausgerechnet diesen Kanal haben sie nicht. Schade. Ich trinke ein frisches Brauhaus Bier zum Trost, drücke der Eintracht gedanklich die Daumen und fahre weiter Richtung Salt Lake City.

Vor Moab ging es durch ein von rotem Sandstein geprägtes Gebiet. Nach Moab wandelt sich die Gegend in sandiges und geröllhaltiges Gebiet, spärlich mit Gestrüpp bewachsen. Ich sehe viele Ausflügler welche diverse Sportarten in dieser Gegend ausüben: Motorsport mit Cross-Motorrädern, Quads und hochbeinigen Jeeps, ich sehe Mountainbiker und Reiter die mit ihren Pferden in den Hügeln unterwegs sind. Der Straßenrand ist gesäumt von Pickups mit Hängern, auf welchen die Motorräder, Quads, Pferde und Fahrräder herangekarrt wurden.

Bevor es in das Tal von Salt Lake City heruntergeht, ich bin auf über 2000 Metern Höhe, komme ich über eine Hochebene auf der es kalt ist. Ich halte an und schließe sämtliche Lüftungsschlitze an der Jacke und tausche die Handschuhe gegen das wärmere Paar. Ich beschließe die zusätzlichen Schalen an die Handschützer zu schrauben, sobald ich auf dem Campingplatz bin. Ab jetzt wird es täglich kälter werden, je weiter ich nach Norden komme.

Der Zeltaufbau ist rasch bewältigt und ich komme mit Isaac und seiner frisch angetrauten Frau Samantha (Sammy) ins Gespräch. Sie sind aus Wyoming und verbringen das lange Wochenende hier beim Campen. Isaac ist ein Naturbursche aber für Sammy ist das alles neu. Es ist lustig den beiden bei ihren Dialogen zuzuhören. Am Abend macht Isaac Feuer, er hat seine eigene Feuerstelle dabei, und wir sitzen noch lange zusammen und erzählen uns gegenseitig aus unserem Leben. Beide empfehlen mir die Bridal Veil Falls anzusehen, die sind ganz in der Nähe. Vor diesen Wasserfällen werden traditionell hier in der Gegend die Hochzeitsfotos gemacht, von daher der Name.

Aber am ersten Tag habe ich erst einmal vor die Dicke zu pflegen. Als ich sie auf den Hauptständer heben will, stelle ich fest, dass das nicht geht. Ich bekomme sie nicht hoch. Als ich nachsehe, fällt mir auf, dass der Halter der Hauptständers lose ist. Es fehlt eine Schraube und Mutter komplett auf der linken Seite und eine Mutter auf der rechten Seite. Muss sich wohl losvibriert haben.

Im Baumarkt bekomme ich eine Schraubverbindung für die linke Seite, allerdings Zoll-Schrauben. Egal, damit bekomme ich sie wieder hochgebockt. Sie bekommt wieder einen kleinen Schluck Öl, ich checke die Kette, alles ok, und ich schraube die zusätzlichen Schalen an die Handschützer.

Am Dienstag nach dem Feiertag bekomme ich dann auch die fehlende Mutter bei Monarch Honda, dem örtlichen FHH. Die kostet übrigens nur 90 Cent, die gleiche Mutter bei ZSF Honda in Deutschland kostet knapp 2 Euro.